Ich will gleich mit der Tür ins Haus fallen: dieses brau!magazin wird wahrscheinlich eine der letzten Ausgaben sein. Die voraussichtlich finale Ausgabe wird im Herbst erscheinen. Damit schließen wir dann noch offene Serien ab und vollenden das fünfte (und vielleicht letzte) brau!magazin-Jahr hoffentlich noch mit einigen interessanten Artikeln.
Über den Sommer werde ich mir Gedanken darüber machen, wie man das brau!magazin-Konzept vielleicht doch noch retten kann. Das kann meiner Meinung nach nur gelingen, wenn die Verantwortung wieder auf mehr Schultern verteilt, das Konzept modernisiert, professionalisiert und stärker von den Lesern und Hobbybrauern gesteuert wird. Ideen dazu sind hochwillkommen, eure Mitarbeit ebenso!
Nach dem vieldiskutierten Bericht über das Hefestopfen in der letzten Ausgabe lest ihr in diesem Heft einen weiteren Artikel von Stefan zum Thema Hefe, diesmal eine Anleitung zum Hefebanking auf NaCl mit Tipps aus seiner Praxis zur Einlagerung von Hefen in Salzlösung, ihrer Reaktivierung und der Gärführung. Sein Braukollege Hartmut Laube zeigt uns seinen Brüdenabzug nach dem Venturiprinzip mit einer ausführlich bebilderten Nachbauanleitung.
Robert, unser Korrespondent in Austin, Texas, hatte schon in der letzten Ausgabe über seine ersten Schritte als BJCP-Judge berichtet. Heute schildert er seine Erfahrungen mit der Ausbildung im Beer Judge Certification Program (BJCP) – einschließlich Prüfung als Recognized Beer Judge. Außerdem macht er sich Gedanken über die biertechnischen Folgen des Brexit – natürlich in Form seiner Bier-Comics.
Dirk wandelte auf den Spuren von „Yorkshires finest Pints” und berichtet in Last call for the finest pint über seinen Besuch in der nordenglischen Grafschaft. In Heute brau’ ich, morgen back’ ich geht es dagegen um den tieferen Sinn eines Grimmschen Märchens aus Brauersicht.
Heiner Busche vom Braukombinat Wismar hat bei Störtebeker nachgefragt und liefert zusammen mit der Pressesprecherin der Brauerei ein wenig Hintergrund zur kommenden Hobbybrauer-Meisterschaft 2019.
Die erfolgreiche Berliner Brauerei BRLO macht gut zwei Jahre nach der Eröffnung ihres BRWHOUSE am Gleisdreieck wieder Schlagzeilen mit der Übernahme des craftZentrums Berlin. Ich habe die Gelegenheit für einen Besuch im craftZentrum in Spandau genutzt. Und weil ich schon mal auf dem Wege war, bin ich gleich weiter zum Brauhaus Barnim im brandenburgischen Hohenfinow gefahren, wo im letzten Jahr gegenüber des Bahnhofs eine sehenswerte kleine Brauerei entstanden ist.
Peter Stix setzt seine Serie über den bayrischen Braumeister Gabriel Sedlmayr mit dem zweiten Teil fort; diesmal über Brauereibesuche in Kent und Schottland und findige Industriespionage bei englischen Brauern.
Bei Strohgelb bis Pechschwarz geht es um Bierfarben, ihre Herkunft, Berechnung und Messung. Die Kongressmaische und Kongresswürze wird unter anderem zu ihrer Bestimmung benutzt.
Das Weinlabor Krauß bietet eine recht günstige Bieranalyse auch für Hobbybrauer an – Kontaktdaten im Artikel.
Schließlich erreichte uns auch noch ein Agenturartikel zum Baufortschritt der Bieralp Rettenberg. Vielleicht ist der Brauereiausschank des Bernardibräu am Fuße des Grüntens etwas für eine Wanderpause bei eurer nächsten Allgäu-Tour.
Viel Spaß mit dem neuen brau!magazin!
Hallo Jörg,
das Braumagazin ist grossartig und einmalig, weil es vorallem auch technisch tief geht und (wissenschaftliche) Hintergründe aufzeigt. Desweiteren so wohltunend weit weg von dem ganzen HochglanzWerbemistBierRanking-Mags.
In meiner Ausbildung eine sehr gute Ergänzung und noch immer, immer wieder lesenswert. Das bedeutet aber auch imens viel Arbeit. Ich denke, Halbjählich reicht dicke und vielleicht kann man eine Pro Variante entwicklen? Zb das man es in gedurckter Form zugeschickt bekommt? Als Autor muss ich wirklich Zeit für Artikel haben! Das ist schwer zu leisten „nebenbei” – vielleicht wäre auch eine „offenen Themenliste” gut, aus der man sich bedienen könnte um einen Artikel zu schreiben?
Auf jeden Fall hoffe ich sehr das Du/Ihr weitermachst! Schade, das nicht ein Großer der Branche mal einfach bisschen Marketingbudget in euere Richtung wirft, dh eine dauerhafte solide Partnerschaft
Hallo Jörg,
ich fände es auch sehr schade, wenn ein so tolles Magazin eingestellt wird. Wie wäre es denn, wenn du/ihr eine optionale Abo-Möglichkeit einrichtet, um die zahlungswilligen Konsumenten an euch zu binden? Auch finde ich den Vorschlag von silentdan sehr gut, dass das Magazin zukünftig bei Zeitmangel halbjährlich erscheint. Besser selten, als gar nicht 🙂
Alternativ wäre auch eine Monetarisierung in Form von Werbung zu verkraften. Dies könnte man dann wieder damit verknüpfen, dass die Werbung den Abonnenten ausgeblendet wird.
Ich hoffe auf jeden Fall, dass ihr den Fortbestand des Magazins sichern könnt!
Hallo Jörg,
auch ich bin für ein Bezahlmodell offen und finde auch, dass seltenere Ausgaben besser sind als gar keine.
Eine andere Idee: hast Du denn Kontakt aufgenommen mit Verlagen von gedruckten Magazinen? Ich lese lieber auf Papier, aber leider gibt es da derzeit zuwenig interessantes (dass in Posemuckel an der Dosse eine Brauerei aufgemacht hat, die ein tolles Kentucky-Fried-NEIPA mit Kaffee- und Otternasen-Aroma braut, interessiert mich nicht wirklich…). Ich kann mir gut vorstellen, dass eine Fusion mit Bier und Brauhaus für beide Seiten eine Bereicherung wäre.
Falls das Schlimmste sich nicht vermeiden lässt: eine Sammlung von pdf-Dateien mit allen erschienenen Artikeln gäbe auch ein tolles Buch!
Viele Grüße, Henning