Max Kenner: Die besten Biere Schwedens
Max Kenners Buch führt in die (neue) schwedische Bierwelt ein und stellt die besten Biere Schwedens vor.
Auf den ersten Blick kommt man sich ein wenig in die 90er zurückversetzt vor, als Unmengen von katalogartigen Büchern über „Die Biere der Welt” erschienen, die außer deren Namen und Fotos von Flaschen nicht viel Zusatzinformationen boten.
Auch hier beginnen nach einem kurzen Exkurs in die schwedische Brauhistorie (mit besonderem Augenmerk auf das staatliche Alkoholmonopol) identisch aufgebaute Seiten mit Abbildungen von Bieren und kurzen Unterschriften. Allerdings hat der Autor nach eigenem Bekunden alle aufgeführten Biere verkostet, worauf auch die eingeschenkten Gläser auf den Fotos und die Verkostungsnotizen hindeuten.
Jede der 29 in alphabetischer Ordnung aufgeführten Brauereien wird am Beginn ihres Kapitels auf der Schwedenkarte gezeigt und auf einer halben Seite kurz inklusive Portfolio, Bezugsquellen und Internet-Adresse vorgestellt. Es folgen jeweils bis zu fünf ganzseitige Präsentationen ausgewählter Biere dieser Brauerei. Die Verkostungsnotizen sind informativ, aber sehr knapp gehalten, meist nicht mehr als 2 bis 3 Zeilen.
Die Auswahl der Brauereien folgt zwei Prinzipien: sie dürfen keinem großen Konzern angehören und das verkostete Bier muss dem Autor geschmeckt haben. Sie konzentrieren sich außer einer handvoll im Lande verstreuter Standorte vor allem um Stockholm, Göteborg und Malmö, auch zwei auf Gotland sind dabei. Die verkosteten Biertypen sind wild gestreut von Pilsner, Lager‑, Weizen‑, Schwarz- und Bockbier über belgische Tripels, Saison- und Sauerbiere, diverse Ales, Stouts und Porter bis zu einer auffälligen Konzentration von Pale Ales und IPAs.
Im Anhang gibt es eine weitgehend nutzlose Aufzählung von Biertypen, ohne Beschreibung oder Verweise auf die verkosteten Biere. Der kurze Appendix „Schwedisch für Biertrinker” ist da schon hilfreicher; die etwa 25 genannten Wörter und Redewendungen reichen knapp für die Bierbestellung und den ersten Kontakt zum Barnachbarn. Auf einer Schwedenkarte am Schluss sind noch einmal alle besprochenen Brauereien eingetragen – um Adressen und Kontaktinfos muss man sich aber selbst kümmern.
Für wen eignet sich dieses Buch? Da wären an erster Stelle wohl Bier-affine Schweden-Besucher, die ihre Bierauswahl und Brauereibesuche planen wollen. Die wenigsten Brauereien bieten allerdings einen eigenen Ausschank an, sondern versorgen neben dem Monopolhandel nur örtliche Restaurants. Die schwächeren Sorten (unter 3,5%vol) werden auch über Supermärkte vertrieben. Wegen der meist nur lokalen Verfügbarkeit der Biere ist es weniger ein Katalog für Bestellungen, obwohl einige der Biere wenigstens über Systembolaget schwedenweit erhältlich sein sollten. Im Ausland dürfte die Verfügbarkeit eher gering sein.
Der Überblick über die „schwedische Bierwelt” ist recht eingeschränkt, denn nur 29 der laut Vorwort insgesamt 507 schwedischen Brauereien (Ende 2021) werden erwähnt. Der Autor schreibt dazu im Nachwort:
„Biere, die in diesem Buch nicht erwähnt werden, gehören zum Sortiment eines größeren Konzerns, haben nicht geschmeckt oder wurden einfach nur nicht getestet.”
Scheinbar hat es in der ersten Auflage in letzter Minute noch eine Änderung am Vorwort bzw. der Abbildung auf Seite 6/7 gegeben, denn danach sind alle Seitenzahlen im Inhaltsverzeichnis um 2 verschoben.
Unser Rezensionsexemplar wird unter den Einsendern einer e‑Mail mit dem Betreff „Schweden” an Verlosung@braumagazin.de verlost. Einsendeschluss ist der 5. Februar 2023. Viel Glück!
[Update vom 17.2.2023: Die Verlosungsaktion ist beendet, das Buch geht an unseren Leser Thimo N.]