Wer hät­te das gedacht: in Mittel- und Ost­deutsch­land wird mehr Geld für Bier aus­ge­ge­ben, als im gan­zen Rest der Repu­blik – ein­schließ­lich Bayerns!

Die Gesell­schaft für Kon­sum­for­schung unter­sucht jedes Jahr die Pro-​Kopf-​Kaufkraft in den deut­schen Land­krei­sen für etwa 60 ver­schie­de­ne Waren­sor­ti­men­te, unter ande­rem auch für Bier. Das ist das durch­schnitt­li­che ver­füg­ba­re Aus­ga­be­po­ten­zi­al am Wohn­ort der Kon­su­men­ten und bezieht sich dabei auf alle Ein­woh­ner einer Regi­on. Die Berech­nun­gen beru­hen dabei einer­seits auf Daten des GfK Ver­brau­cher­pa­nels, in dem regel­mä­ßig alle Ein­käu­fe der pri­va­ten Haus­hal­te an Ver­brauchs­gü­tern in den Lebensmittel-​Sortimenten erfasst wer­den, aber auch auf Daten von Bundes- und Lan­des­äm­tern, Wirt­schafts­in­sti­tu­ten und Verbänden.

Bei der Kauf­kraft für Bier gab es für mich eine ech­te Über­ra­schung: die wah­ren Bier­lieb­ha­ber woh­nen nicht, was für mich nahe­lie­gend wäre, in Bay­ern, son­dern im Osten von Bran­den­burg und Sach­sen! Das ist beson­ders bemer­kens­wert, weil immer noch sämt­li­che neu­en Bun­des­län­der beim Ver­gleich der Kauf­kraft pro Kopf abge­schla­gen weit unter dem Bun­des­durch­schnitt lie­gen. Die fol­gen­de Tabel­le zeigt die ers­ten zehn Plät­ze der Krei­se mit den höchs­ten Pro-​Kopf-​Kaufkraft-​Werten für das Bier-Sortiment:

Die ers­ten 9 Land­krei­se befin­den sich im Osten von Bran­den­burg und Sach­sen (Cott­bus, Spree-​Neiße, Baut­zen (wo im Som­mer das 12. Mit­tel­deut­sche Hob­by­brau­er­tref­fen statt­fin­det – sic!), Oberspreewald-​Lausitz, Gör­litz) und um Ber­lin (Ober­ha­vel, Potsdam-​Mittelmark, Oder-​Spree und Dahme-​Spreewald). Die letz­ten bei­den sind übri­gens mei­ne Nach­bar­krei­se – ich glau­be aber nicht, dass mei­ne reich­li­chen Bier-​Einkäufe dort das Ergeb­nis ent­schei­dend beein­flus­sen konn­ten. Der Sie­ger­kreis Cott­bus gibt dabei mit 97€ jähr­lich fast 30% mehr Geld für Bier aus als der Bun­des­durch­schnitt. Erst auf Platz 10 folgt dann der ers­te Land­kreis in Bayern.

Die Kar­te unten zeigt, dass die Bier­trin­ker über­haupt eher in Mittel- und Ost­deutsch­land sit­zen, ledig­lich die Münch­ner und Starn­ber­ger Gegend kann noch knapp mit­hal­ten. Nach Wes­ten hin nimmt die Bereit­schaft, in Bier zu inves­tie­ren, dann kon­ti­nu­ier­lich ab. Bis auf weni­ge Aus­nah­men im Nord­os­ten Thü­rin­gens liegt der Bier-​Kaufkraftindex in ganz Ost­deutsch­land über dem Bundesdurchschnitt.

Wer mehr erfah­ren möch­te, kann die im Anhang ver­link­te Bro­schü­re zur Metho­dik lesen oder sich direkt an das Geomarketing-​Team der GfK wenden.

Abbil­dung: GfK

Anhang:

Erläu­te­run­gen zu den GfK Markt­da­ten Sor­ti­ments­kauf­kraft Deutsch­land (pdf)

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