Misch­bett­voll­ent­salzer als Alter­na­ti­ve zur Umkehrosmose ?

Ein Test soll zei­gen, ob sich ein mit über­schau­ba­ren Mit­teln selbst­ge­bau­ter Misch­bett­voll­ent­salzer als Alter­na­ti­ve für bil­li­ge, aber leis­tungs­schwa­che und poten­ti­ell ver­keim­te Mini-​Umkehrosmoseanlagen eignet.


Für schwie­ri­ge Roh­wäs­ser geht selbst für den Hob­by­brau­er der Trend mitt­ler­wei­le dahin, dass zunächst Här­te­bild­ner und Bei­werk nahe­zu voll­stän­dig aus dem Roh­was­ser ent­fernt wer­den, um im Anschluß mit Auf­sal­zung, Roh­was­ser­ver­schnitt und/​oder Ansäue­rung die Ver­hält­nis­se im Brau­was­ser und in der Wür­ze so ein­zu­stel­len, dass sich zum jewei­li­gen Pro­zess­schritt die Salz­ge­hal­te, pH-​Werte und Restal­ka­li­tä­ten wie gewünscht ein­stel­len. Stich­wort: Voll­ent­sal­zung (VE[4]).

Zur Behand­lung sol­cher Roh­wäs­ser haben sich Umkehr­os­mo­se­an­la­gen [1] eta­bliert, bie­ten sie doch für übli­che Char­gen­grös­sen eine kos­ten­güns­ti­ge Lösung an (50−100 €). Beden­ken rund um die­se Anla­gen bestehen haupt­ä­sch­lich in der Ver­kei­mung und der Ver­blo­ckung, wenn sie mehr „aus­ser Betrieb” als „in Betrieb” sind. Beglei­tend dazu benö­ti­gen sol­che Kleinst­an­la­gen eine gewis­se Vor­lauf­zeit, bis die gewünsch­te Was­ser­men­ge zur Ver­fü­gung steht. 48h Vor­lauf­zeit für 100 L Brau­was­ser sind nicht unüblich.

Nicht nur in der Brau­bran­che, son­dern auch im Umfeld der Aqua­ris­tik und in der Medi­zin­tech­nik, gehö­ren Misch­bett­voll­ent­salzer längst zum Alltag.
Kern der Tech­no­lo­gie ist das „Harz”.

Filterkartusche befüllt mit Mischbettharz

Filterkartusche befüllt mit Mischbettharz

Die Har­ze sind von gekörn­ter Struk­tur und je nach Harz­typ besit­zen sie eine hohe Affi­ni­tät zu ganz bestimm­ten Kat- oder Anio­nen im Was­ser. Ent­lang ihrer Eigen­schaf­ten wer­den die­se Har­ze bzw. die Ionen­aus­tau­scher mit „schwach sau­er”, „stark sau­er”, „schwach basisch” oder „stark basisch[2,4] beschrie­ben. Kom­bi­niert man die­se selek­ti­ven Eigen­schaf­ten in nur einem Ionen­aus­tau­scher als „Harz­mi­schung”, ergibt sich dar­aus ein „Misch­bett”, das sämt­li­che im Roh­was­ser gelös­ten Kat- und Anio­nen im Aus­tausch [3] an sich bin­den kann.
Wer sich leicht ver­ständ­lich in die­se Tech­no­lo­gie ein­le­sen möch­te, dem sei der Quel­len­ver­weis[4] empfohlen.

Eig­nung für den Hob­by­brau­er – kann der Misch­bett­voll­ent­salzer eine Umkehr­os­mo­se­an­la­ge ersetzen ?

Mischbettvollentsalzer in der Variante "Hobbybrauer"

Mischbett-
vollentsalzer in der Variante "Hobbybrauer"

Ant­wort: Ja, kann er – sehr gut sogar.

Auf hobbybrauer.de fin­den sich die Ergeb­nis­se der Ver­suchs­rei­hen im Bei­trag Misch­bett­voll­ent­salzer im Eigen­bau ver­öf­fent­licht. Beglei­tend dazu inter­es­san­te Dis­kus­sio­nen und wei­ter­füh­ren­de Infor­ma­tio­nen zum Thema.

Für mich hat sich am Ende der Ver­suchs­rei­hen der Misch­bett­voll­ent­salzer als genau der tech­no­lo­gi­sche „Kunst­griff” her­aus­ge­stellt, nach dem ich auf dem Weg vom Roh­was­ser zum Brau­was­ser schon lan­ge gesucht habe.


Quel­len und Verweise:


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