Fehlgeschmäcker erkennen und lokalisieren
Aromen sind ein vielfältiges Spektrum, genau das macht die Craftbeer-Szene aktuell aus. Doch Geschmäcker sind verschieden, das ist nicht neu. Was schmeckt und was nicht, ist sehr vielfältig und auf unsere Erfahrungen zurückzuführen oder auf Beeinflussungen von Dritten.
Von Natur aus empfinden wir Bitteres als abstoßend, denn das stand in grauer Vorzeit dafür, dass Früchte vergoren und nicht mehr genießbar beziehungsweise giftig waren. Natürlich sind wir heute einen Schritt weiter, und Bitterstoffe geben Bieren die besondere Note. Ob bitter als angenehm empfunden wird, geht darauf zurück, was uns sonst auf den Tisch oder in das Glas kommt. Als Gewohnheitstier ist der Mensch in Sachen Geschmäcker erst einmal vorsichtig. Nicht umsonst trinkt der Bierkenner am liebsten sein Lieblingsbier, und das seit 20 Jahren. Und genau dafür gibt es die Hobbybrauer: um dem verstaubten Image und den eingestaubten Geschmacksnerven wieder Leben einzuhauchen.
Eine Sache haben dennoch Braukonzerne und Craftbrewer gemeinsam: Was ist, wenn das Bier einmal nicht so riecht oder schmeckt, wie es das eigentlich soll? Was genau steckt dahinter, wenn wir das Bier als unangenehm wahrnehmen?
Ziel ist beim Bierbrauen immer, dass das Bier auch nach der jeweiligen Sorte schmeckt und fehlerfrei ist. Ein Pils soll wie ein Pils und ein IPA wie ein IPA schmecken. Die Aromen im Bier sind so vielfältig, wie es kaum ein anderes Lebensmittel beziehungsweise Getränk aufweisen kann.
Um ein Fehlaroma lokalisieren zu können, hilft das Aromarad. Eine Drehscheibe, die die 144 Aromen aufzeigt, die ein Bier beinhalten kann: von Ananas bis Zimt, von metallisch bis schweißig. Am besten wird diesen im Rahmen einer Verkostung auf die Spur gegangen.
Um eine erfolgreiche Verkostung auf die Beine zu stellen, sollten folgende Punkte berücksichtigt werden:
- Die Versuchsgruppe sollte so unvoreingenommen wie möglich sein und noch keine Details oder Vermutungen über die Fehlgeschmäcker kennen.
- Achten Sie darauf, dass keine Fremdgerüche die Verkostung stören; weder vom Aftershave noch von Handcremes oder von gereichten Lebensmitteln.
- Eine ruhige und unaufgeregt Atmosphäre trägt dazu bei, dass jeder in Ruhe in sich hineinhorchen beziehungsweise hineinriechen und schmecken kann.
- Die Verkoster sollten nicht von Verpackungen oder Labels beeinflusst werden. Dose oder Flasche? Das Auge trinkt mit.
- Dunkle Gläser tragen dazu bei, dass in dem Moment, wenn es wirklich um Riechen und Schmecken geht, das Sehen eine Nebenrolle spielt.
- Retronasal genießen ist das Stichwort. Tief einatmen und riechen, schmecken und auf der Zunge zergehen lassen, hinunterschlucken und jetzt ausatmen. So können alle Aromen sich auf diversen Geschmacksrezeptoren ausbreiten.
- Diskutieren Sie erst über das Bier, wenn alle ihre Eindrücke fertig gesammelt haben. Vorzugsweise hält jeder seine Wahrnehmungen schriftlich fest, und der Austausch erfolgt im Anschluss, um sich gegenseitig nicht zu beeinflussen.
- Bei der anschließenden Diskussion sollten gezielte Fragen gestellt werden: Welches Bier nehmt ihr als am bittersten wahr? Welches hat ein besseres Mundgefühl?
Bei der Zusammenfassung der Eindrücke stellt sich schnell ein Problem heraus: Auch wenn wir alle Deutsch sprechen, sprechen wir dennoch nicht dieselbe Sprache. Das Geschmeckte und Gefühlte in Worte zu fassen ist schwierig – ein Punkt, an dem sich die Verkosterrunde einspielen muss. Schmecken will gelernt sein.
Zu Beginn sollte man sich mit den häufigsten Problemen vertraut machen, zum Beispiel Pappe, Metallgeschmack und Buttersäure (die wiederum durch bakterielle Verunreinigung kommen kann).
Ein darauf zugeschnittenes Trainingstool kann das Flavor Activ Craft Brewing Kit sein. Es bietet die Möglichkeit, sich mit den meistvorkommenden Aromen vertraut zu machen. Erhältlich sind die Aromen auch in kleineren Mengen wie 5, 10 oder 20 Kapseln mit unterschiedlichen Geschmäckern pro Packung.
Katharina Kunzelmann ist Marketingleiterin bei HW Brauerei-Service, einem Dienstleister rund ums Fass und Zapfen. Im Rahmen des vielfältigen Sortimentsangebots und des innovativen Einsatzes von RFID-Technik veröffentlicht die Betriebswirtin regelmäßig Beiträge in der Fachpresse.
Vertriebspartner von Flavor Activ in Deutschland und Österreich ist
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