Erst­be­ge­hung der Erz­ge­bir­gi­schen Bier-Route

Am ver­gan­ge­nen Wochen­en­de gab es beim Mit­tel­deut­schen Hob­by­brau­er­tref­fen eine Pre­mie­re: die Erst­be­ge­hung einer Teil­stre­cke der neu­en Erz­ge­bir­gi­schen Bier-​Route, die Braue­rei­en auf der deut­schen und tsche­chi­schen Sei­te des Erz­ge­bir­ges in einer gemein­sa­men Akti­on vereint.


Die Kar­ten rochen noch kräf­tig nach Druck­far­ben, denn die Erz­ge­bir­gi­sche Bier-​Route gibt es erst seit weni­gen Wochen. Ins­ge­samt 17 Braue­rei­en rund um den Erz­ge­birgs­kamm haben sich zusam­men­ge­tan, um mit Unter­stüt­zung des deut­schen und tsche­chi­schen Tou­ris­mus­ver­bands und der EU die­se The­men­rou­te ins Leben zu rufen.

Ideen­ge­ber der Rou­te war Andre­as Mey­er, Chef der Braue­rei Rechen­berg (9). Auf deut­scher Sei­te sind außer­dem das Frei­ber­ger Brau­haus (10) und die Stadt­wirt­schaft (11), die Bier­fa­brik Erz­ge­bir­ge (Pockau, 12), die pri­va­te Braue­rei Fied­ler (Schei­ben­berg, 13), der Braue­rei­gast­hof Zwö­nitz (14), der Braue­rei­ver­ein Löß­nitz (15), das Hotel Blau­er Engel Aue (16) und der Braue­rei­gast­hof Brei­ten­brunn (17) dabei.

Im nördlichen Teil der Bier-Route die 9 deutschen Brauereien

Zwei der tsche­chi­schen Braue­rei­en, die Braue­rei Mono­pol in Teplitz (7) und den Brau­gast­hof Schwar­zer Adler in Ossegg (6) hat­ten wir zufäl­lig schon in die­sem Früh­jahr besucht – kurz vor Eröff­nung der Bier-​Route. Die neu ein­ge­rich­te­te Braue­rei im eben­falls in Ossegg gele­ge­nen, sehr sehens­wer­ten Zis­ter­zi­en­ser­klos­ter nimmt zwar nicht teil, wohl aber sechs wei­te­re in Pürstein (Fami­li­en­braue­rei Cha­lup­nik), Komo­tau (Ers­te Bür­ger­braue­rei Kara­sek & Stül­pner, 2), Saaz (Saa­zer Braue­rei (3) und Uhr-​Brauerei, 4), Laun (Mikro­braue­rei Zloun, 5) und Aus­sig (Braue­rei Na Rych­tě, am rech­ten Kartenrand).

Eini­ge Hob­by­brau­er ver­miss­ten wei­te­re Erz­ge­bir­gi­sche Braue­rei­en auf der Kar­te. Stell­ver­tre­tend sei­en hier nur das Ein­sied­ler Brau­haus und die Pri­vat­braue­rei Specht in Ehren­frie­ders­dorf genannt. Was die­se Braue­rei­en bewo­gen hat, sich nicht an die­ser Akti­on zu betei­li­gen, ist nicht bekannt. Even­tu­ell sind sie ja dann bei einer zwei­ten Auf­la­ge auch mit dabei.

Start der Wanderung an der Brauerei Zwönitz

Wir wan­der­ten etwa 10 Kilo­me­ter von der Braue­rei Zwö­nitz, die Gast­ge­ber unse­res Hob­by­brau­er­tref­fens war, nach Löß­nitz. Neben einem Film­team von Erz-​TV, das mit uns einen Bericht zur Wan­der­wegs­er­öff­nung dreh­te [4], beglei­te­ten uns auch zwei Mit­glie­der der Braue­rei­ver­eins Löß­nitz [5]. Der etwa zwei­ein­halb­stün­di­ge Weg führ­te über sanf­te Hügel mit herr­li­chen Aus­bli­cken in das wei­te Erzgebirgs-​Vorland und durch meh­re­re Dörfer.

An der Ver­eins­braue­rei in den Räu­men der ehe­ma­li­gen Dampf­braue­rei Georg Schwartz erwar­te­ten uns schon die weni­ger sport­li­chen Brau­er, die den Weg mit Auto oder Bahn genom­men hat­ten. Das 2010 wun­der­schön als Gemein­be­darfs­ein­rich­tung [6] reno­vier­te Haus mit Klin­ker­fas­sa­de wur­de 1912 gebaut und beher­berg­te bis 1931 die Braue­rei. Jetzt steht im Maschi­nen­haus eine 2,5‑Hektoliter-Brauanlage, auf der der Ver­ein ver­schie­de­ne Bie­re für Stadt­fes­te und ande­re Gele­gen­hei­ten braut. Wir pro­bier­ten ein gut gehopf­tes Hel­les und ein röstig-​malziges Dunkel.

Nach­dem wir uns bei Schweins­bra­ten und Bier gestärkt hat­ten, besich­tig­ten wir auch den Lager­kel­ler, die Berg-​Ausstellung des Schnitz­ver­eins und hör­ten auf der herr­li­chen Dach­ter­ras­se das Glo­cken­spiel der nahen St. Johanniskirche.

Die Landkarte der Bier-Route liegt in allen beteiligten Brauereien aus

Auf Grund der teil­wei­se wei­ten Ent­fer­nun­gen zwi­schen den Braue­rei­en eig­net sich die Bier-​Tour lei­der nicht durch­ge­hend für eine Wan­de­rung. Die Aus­schil­de­rung der Wan­der­we­ge ist offen­bar auch nicht ein­heit­lich. Wir lie­fen teils auf dem Schie­fer­lehr­pfad [7], teils auf der his­to­ri­schen Salz­stra­ße [8] und dem Jakobs­weg – Hin­wei­se auf die Bier-​Route fehl­ten aber im Feld – hier steckt noch Verbesserungspotential.

Man wird die Rou­te also wohl größ­ten­teils mit dem Auto absol­vie­ren müs­sen. Die Kar­te ent­hält zwar Hin­wei­se auf Auto- und Bus­park­plät­ze, aber ob die nach einer aus­gie­bi­gen Ver­kos­tung viel­leicht nöti­gen Über­nach­tungs­mög­lich­kei­ten vor­han­den sind, wird lei­der nicht erwähnt.

Ein Anreiz, mög­lichst vie­le der Braue­rei­en zu besu­chen, ist das Stem­pel­feld in der Land­kar­te. Jede besich­tig­te Braue­rei kann den Besuch mit einem Stem­pel quit­tie­ren. Hat man 10 Stem­pel gesam­melt, bekommt man als Tro­phäe einen Bier­krug der Erz­ge­bir­gi­schen Bier-​Route. Wir wer­den die­ses Jahr sicher noch die Eine oder Ande­re ansteuern.


Quel­len und Verweise:

  1. Erz­ge­bir­gi­sche Bier-​Route bei face­book
  2. Tou­ris­mus­ver­band Erz­ge­bir­ge: www.erzgebirge-tourismus.de
  3. Rei­se­bü­ro Unte­res Eger­tal (der tsche­chi­sche Tou­ris­mus­part­ner): www.dolnipoohri.cz
  4. Fern­seh­be­richt von ErzTV: kabeljournal.de
  5. Löß­nit­zer Braue­rei­ver­ein bei face­book
  6. Gemein­be­darfs­ein­rich­tung Löß­nitz: www.stadt-loessnitz.de
  7. Schie­fer­lehr­pfad Lößnitz-​Zwönitz: www.outdooractive.com
  8. His­to­ri­sche Salz­stra­ße: www.ins-erzgebirge.de

Abbil­dun­gen:

  • Wan­der­fo­to: Gun­nar Gräßler
  • Alle ande­ren Abbil­dun­gen: aus der Land­kar­te „Erz­ge­bir­gi­sche Bierroute”

Ein Kommentar zu “Erst­be­ge­hung der Erz­ge­bir­gi­schen Bier-Route

  1. Johnny H

    Sehr schön! Wir haben uns gleich ein paar Tipps zu Her­zen genom­men und wer­den uns im Sep­tem­ber auf der Teil­rou­te zwi­schen Ustí, Tepli­ce und Osek herumtreiben!

Schreibe einen Kommentar