Mussten wir in der letzten Ausgabe noch befürchten, dass der Dauerjubel um das Reinheitsgebotsjubiläum wohl nie enden wird, haben wir heuer den Beweis, dass es auch ohne den vermeintlich unvermeidlichen Verweis geht – sogar in Bayern. Die bayerischen Klosterbrauereien beteiligen sich an den Feiern zum 100-jährigen Landesjubiläum Bayerns mit holzfassgereiften Bieren und Schnäpsen. Die altehrwürdigen Brauereien, für die 1516er Verordnung ja meist eher jüngere Geschichte ist, sind ansonsten nicht gerade als ein Hort der Innovation bekannt. Hier beweisen sie, dass auch die Dinosaurier der Brauwirtschaft zu außergewöhnlichen Ideen fähig sind – bleibt zu hoffen, dass das keine einmalige Aktion ist, sondern in Zukunft auch von dieser Seite ab und zu frische Bier-Ideen kommen.
Für diese Ausgabe, die übrigens so umfangreich wie nie zuvor ist, haben wir wieder einige neue Autoren gewinnen können. Daniel Michel (danibeer) schreibt in „Brewtower – die Kompaktklasse unter den Brausystemen” darüber, wie die Serie der Brewtower-Anlagen entstanden ist, wodurch sie sich auszeichnen und wie ein Brautag auf einem Brewtower BT140 abläuft.
Michael Roeßgen ist vielen bekannt als Biersommelier, Mitglied der Kölner Bierhistoriker und vielfach preisgekrönter Hobbybrauer. Jetzt hat er sich den Traum von einer eigenen Brauerei mit der Mikrobrauerei Heinenhof am Kölner Stadtrand wahrgemacht. Er berichtet in „Der Weg zur Heinenhof-Mikrobrauerei” über das Konzept und welche Probleme er bis zur Eröffnung zu bewältigen hatte.
Bodo Wester – engagierter Hobbybrauer und Chef bei hobbybrauer.de – ist öfter im Heinenhof und braut mit Michael auf seiner 500er-Polsinelli-Anlage. In „Zu Gast in der Mikrobrauerei Heinenhof” lässt er uns an einem der ersten Brautage teilhaben und sagt uns, welche Stärken und Schwächen die preiswerten italienischen Brauanlagen haben.
Jan Brücklmeier erscheint in dieser Ausgabe gleich zweimal. Einerseits setzt er mit „Whirlpool und Kühlung” seine Reihe über Berechnungen in der Brauerei fort. Andererseits hat Moritz Gretzschel schon Jans nagelneues Buch „Bier brauen” gelesen und klärt in seiner Buchbesprechung, ob sich der Kauf lohnt.
Gleich eine ganze Reihe von vier Artikeln beschäftigt sich mit der iSpindel. Diese geniale elektronische Spindel fasziniert viele (nicht nur Hobby-)Brauer so, dass der Thread im Hobbybrauer-Forum inzwischen auf weit über 2.000 Beiträge angewachsen und für einen Neueinsteiger kaum noch überschaubar ist. Jetzt haben sich Samuel Lang, Jens Warkentin und Stephan Schreiber aufgemacht, den derzeitigen Stand zusammenzufassen. Die Fülle der Informationen ist auf vier Artikel aufgeteilt: „Die Idee” über Konzept und Historie der iSpindel, „Der Aufbau” mit Tipps zur Beschaffung der Einzelteile und einer Bauanleitung, „Ein eigener Server für die iSpindel” mit Informationen über den Aufbau eines privaten Servers anstelle der Standard-Cloud-Lösung und schließlich „Die Visualisierung” mit einer kurzen Anleitung zur Einbindung der iSpindel in das Serviceangebot von Ubidots.
Dirk Nolte, Braufreund im Berliner Speckgürtel, hat schon vor einiger Zeit eine Radtour durch die Schweiz unternommen. Jetzt ist endlich der Bericht über seine „Tour de Suisse” fertig. Außerdem empfiehlt er uns das Buch „Bier – Eine Geschichte von der Steinzeit bis heute” von Manuel Trummer, das 2016 erschienen ist.
Fast zum gleichen Thema hat Markus Raupach Ende letzten Jahres ein Buch herausgebracht. „Bier – Geschichte und Genuss” geht das Thema etwas leichter und unterhaltsamer an und beleuchtet auch die aktuelle Craft-Beer-Szene.
Andy Staudt setzt die Reihe der Bierfehler des Quartals mit Dimethylsulfid (DMS) fort und gibt Tipps für die Vermeidung von Mais‑, Kohl- und sonstigen Gemüsearomen im Bier.
Das Thema Dichtemessung hat sich als wahrer Brocken erwiesen. Die Fallen lauern im Detail. Oli beginnt in dieser Ausgabe damit, das Thema gründlich aufzuarbeiten. Teil 2 dann in der nächsten Ausgabe.
Wie im Blog schon angekündigt, findet ihr in dieser Ausgabe auch den kompletten Bericht des brau!magazin-Besuchs der Versuchsbrauanlage der Lebensmitteltechnologen der Hochschule Anhalt.
In letzter Zeit beginnen immer mehr Neueinsteiger mit dem Brauen. Für viele von ihnen stellt sich früher oder später die Frage nach einer passenden Brauanlage. Wer sie nicht selbst basteln möchte oder kann, ist auf industrielle Hilfe angewiesen. Wir geben einen Überblick über das momentane Angebot von Brauanlagen am deutschen Markt.
Der diesjährige Berliner Hobbybrauerwettbewerb heißt SLOSH und wird von The Mash Pit mit Unterstützung von Stone Brewing Berlin und dem BRLO Brwhouse veranstaltet. Lest, worum es geht und wie ihr teilnehmen könnt.
Ein Hinweis, der nicht fehlen darf: Das brau!magazin ist eine Zeitschrift von Hobbybrauern für Hobbybrauer. Sie lebt davon, dass Nichtprofis ihr Wissen teilen und Artikel beisteuern. Deswegen auch hier wieder der Aufruf: Wenn ihr Ideen für einen Artikel habt oder selbst einen schreiben wollt, meldet euch bitte bei der brau!magazin-Redaktion! Nur so kann das Magazin langfristig interessant und lebendig bleiben.